Der Stifter Heinrich Dräger leitete fast 60 Jahre das Lübecker Drägerwerk, ein großes international agierendes Unternehmen im Bereich der Medizin- und Sicherheitstechnik. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Dräger-Stiftung auch in der medizinischen Forschung engagiert und interessante Projekte zum Thema Gesundheit unterstützt.
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Zum einen haben Beatmungseinstellungen einen großen Einfluss auf das Patientenwohl. Zum anderen haben Frischgasflusseinstellungen sowie die Wahl des Hypnotikums erhebliche Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck eines Krankenhauses, da Anästhesiegase potente Treibhausgase sind. Die Klinik für Anästhesiologie der Uniklinik RWTH Aachen führt eine bundesweite Erhebung zu Beatmungseinstellungen durch, um ein Bild von den aktuell gewählten Beatmungsparametern zu erhalten und Ansätze zur Verbesserung aufzuzeigen. Um auch in Zukunft eine hochwertige Patientenversorgung gewährleisten zu können, muss sich der Gesundheitssektor der Nachhaltigkeitsfrage stellen. Die Dräger-Stiftung trägt mit der Finanzierung dieser Studie dazu bei.
Die Teddyklinik Lübeck ist eine Arbeitsgemeinschaft der Fachschaft Medizin und Gesundheit der Universität zu Lübeck. Sie verbindet Studierende verschiedener Studiengänge, die Spaß an der Arbeit mit Kindern haben. Zweimal wöchentlich besuchen die Studierenden Kitas in Lübeck und Umgebung und versorgen dort zusammen mit den Kindern ihre Kuscheltiere. Ziel der Teddyklinik ist es, Kindern die Angst vor der Krankenhaus- und Praxisumgebung sowie der dort stattfindenden Untersuchungen und Behandlungen zu nehmen. Einmal im Jahr organisiert die Teddyklinik zudem eine Großveranstaltung auf dem Lübecker Marktplatz, zu der alle Kinder herzlich eingeladen sind. Die Dräger-Stiftung finanziert die Lübecker Teddyklinik seit dem Jahr 2022.
Das Blaulicht-Projekt startete 2022 als Pilotprojekt im Kreisgebiet Plön. In Kindergärten und an Grundschulen wird durch pädagogische Fachkräfte, die zugleich über eine besondere Expertise verfügen, Wissenswertes über Feuerwehr, Rettungsdienste, DLRG und THW vermittelt. Praktische Übungen mit modernen Materialien machen die Inhalte für Kinder lern- und erlebbar. Unterstützt werden die Fachkräfte von Ehrenamtlichen aus Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und DLRG. Neben der Vermittlung von Wissen dient das Blaulicht-Projekt der Stärkung der ehrenamtlichen Organisationen und deren Nachwuchsförderung. Die Dräger-Stiftung beteiligt sich an diesem Pilotprojekt über den gesamten Projektzeitraum von zwei Jahren.
Seit über 30 Jahren bietet der Verein FRAUEN SUCHT GESUNDHEIT e.V. für Frauen in Kiel und Schleswig-Holstein ein differenziertes und zeitgemäßes Hilfsangebot bei Suchtproblemen an. Seit März 2020 berät der Verein mit dem Projekt DAISI – Kein Alkohol in der Schwangerschaft junge Mädchen, Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere über Möglichkeiten, ohne Schuldzuweisungen und Druck das eigene Konsumverhalten zu analysieren. Ziel ist es, Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Ungeborenen durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit zu verhindern. Die Dräger-Stiftung unterstützte diese sinnvolle Präventionsarbeit, die auch über die nächsten Jahre hinaus wirksam und beständig sein soll.
Die neue Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Vorwerker Diakonie in Lübeck bietet in Zukunft jährlich rund 500 Kindern und Jugendlichen im Alter von
11 bis 18 Jahren eine stationäre Behandlung. Zu den Krankheitsbildern gehören Traumata, Depressionen, Borderline-, Zwangs- und Angststörungen sowie Selbstverletzungen und Suizidgedanken. Die moderne Kriseninterventions-Station der Klinik verfügt neben einer Notaufnahme und Akutstation über zwei Krisenräume. Die Dräger-Stiftung hat die Kosten für die spezielle Ausstattung einer dieser Krisenräume übernommen.
Im Gesundheitswesen ist eine sichere Kommunikation die Grundlage für eine erfolgreiche Versorgung des Patienten. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie untersucht das Center for the Advancement of Healthcare Quality & Patient Safety (CAHQS), inwieweit die Implementierung einer Kommunikation nach dem SACCIA Modell die Qualität und Sicherheit in der Bergrettung nachhaltig verbessern und damit zur Patientensicherheit beitragen kann. Die systematische Untersuchung erfolgte in Kooperation mit der Bergrettung Wallis/Schweiz und wurde von der Dräger-Stiftung finanziert.
Der steigende Fachärztemangel in Deutschland stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Insbesondere chirurgische Fächer leiden unter Nachwuchssorgen. Im Jahr 2020 hat die Medizinische Hochschule Hannover ein von der Dräger-Stiftung gefördertes dreijähriges Pilotprojekt gestartet, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Im SOCIUS-Mentoringprogramm (Surgical Oncology Curriculum zur Individuellen Unterstützung ambitionierter Studierender) bereiteten klinisch-wissenschaftliche Ärzte ambitionierte Studierende durch individuelles Mentoring, Training von operativen Fähigkeiten und die Vermittlung von Soft-Skills optimal auf ihre berufliche Karriere vor. Vor Beginn und nach Abschluss des Programmes erfolgte eine Evaluation, um den Einfluss der einzelnen Module auf die Entwicklung der Studierenden auszuwerten.
Der Verein Future E.D.M. (Enfants Défavorisés et Malades) wurde im Jahr 2014 von engagierten Lübecker Medizinstudierenden gegründet und setzt sich für ein selbstbestimmtes Leben junger Senegalesen ein. Seit 2017 bildete der Verein gemeinsam mit seinem Partnerverein Elena E.D.M. im Senegal 200 Jugendliche zu Gesundheitsbotschaftern aus. Die Botschafter reisen in ländliche Gebiete und klären Gleichaltrige in Sexualkunde, Hygiene und Gleichberechtigung auf. Bisher konnte das Projekt mehr als 40.000 Senegalesen erreichen. Im Jahr 2018 ermöglichte die Dräger-Stiftung die Ausbildung weiterer Gesundheitsbotschafter und übernahm 2020 auch deren Reisekosten in entlegene Regionen des Senegals.
Future E.D.M. wurde am 3. Juni 2019 von Bundeskanzlerin Merkel als eine von bundesweit 25 herausragenden sozialen Initiativen ausgezeichnet.
Die Dräger-Stiftung hat 2019 in Kooperation mit dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) und dem Institut für Rettungs- und Notfallmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (IRuN) die Initiative Kids save Lives nach Lübeck gebracht. Ziel der Initiative ist es, in allen Bundesländern Schüler in Wiederbelebung auszubilden und dadurch eine Laienreanimationsquote von mehr als 50 Prozent zu erreichen. Hierzu wurden Lehrkräfte von Lübecker Gemeinschaftsschulen und Gymnasien von Instruktoren in zertifizierten Kursen in Reanimation geschult. Neben Schulungsmaterialien erhielten die Lehrer jeweils einen Klassensatz an Trainingspuppen für die Implementierung des Reanimationsunterrichtes in den Schulalltag.
Die Deutsche Gesellschaft für Tropenchirurgie e.V. (DTC) vertritt das deutsche Gesundheitspersonal mit chirurgischen Interessen im Bereich der Globalen Gesundheit. Die von der Dräger-Stiftung geförderte Global Surgery Conference 2019 in Lübeck bot nationalen und internationalen Experten, Ärzten, Studenten und Forschern aus 37 Ländern die Möglichkeit, sich über Behandlungsstrategien im globalen Kontext, insbesondere in Low- and Middle Income Ländern, auszutauschen. Auch Forschung, Ausbildung und angepasste Technologien standen im Fokus des dreitägigen Symposiums, auf dem auch globale Partnerschaften geknüpft wurden.
Der Verein Ärzte für Madagaskar e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die katastrophale medizinische Versorgung in Madagaskar zu verbessern. Der Verein unterstützt Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen mit Spenden, bietet medizinische Fortbildungen für die dortigen Ärzte und Pflegekräfte, realisiert Baumaßnahmen und entsendet Ärzteteams und Baufachleute. Mit Hilfe der Dräger-Stiftung wurde 2019 im Dorf Agnavoha/ Süd-Madagaskar ein Brunnen modernisiert, um das dortige Gesundheitszentrum mit fließend Wasser zu versorgen. Dies dient der Verbesserung der Hygiene und damit der Patientensicherheit. Durch die Errichtung einer zusätzlichen Entnahmestelle kann in Zukunft auch die Dorfbevölkerung mit ausreichend Wasser versorgt werden.
Der 2015 gegründete Verein Sail United e.V. setzt sich für die Förderung und Entwicklung des inklusiven und integrativen Wassersports in Schleswig-Holstein ein. Denn Wassersport bietet Menschen mit Behinderungen einzigartige Möglichkeiten der Inklusion, auch im Leistungs- und Breitensport. Mit dem Projekt YES WE CAN spricht Sail United Vereinsverantwortliche, Reha-Institutionen, Schulen und Menschen mit Behinderungen gezielt darauf an. Durch Einweisung und Ausbildung spezialisierter Trainer und Fachübungsleiter sowie inklusive Wassersport-Events wird Wassersport für Menschen mit Behinderungen erschlossen und nachhaltig gefördert. Die Dräger-Stiftung unterstützte dieses Vorhaben seit 2019 über den gesamten Projektzeitraum von drei Jahren am Standort Lübeck.